( Dies ist ein Bericht vom ru/deu Jornalisten Thomas Röper  29.06,2023 )

( Verantwortlich für den Inhalt ist der Verfasser und Author )

( Diese Reportage dient nur zur Information, einmal aus einer anderen Sichtweise,

dient keiner Diskreditation )

( BITTE UM BEACHTUNG )

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(This is a report by the ru/deu journalist
Thomas Röper 06/29/2023) (The author is responsible for the content) (This report is for information only, once
from a different point of view,
does not serve to discredit) (PLEASE NOTE)
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(Aftí eínai mia anaforá tou dimosiográfou
tou ru/deu Thomas Röper 29/06/2023) (O syngraféas eínai ypéfthynos gia to
periechómeno) (Aftí i anaforá eínai móno gia
enimérosi, mia forá apó
diaforetikí ápopsi, den chrisimévei gia
dysfímisi) (PARAKALO SIMEIOSTE)
Sergio Lorè©

Umsetzung des RAND-Papiers

 

CIA-Chef spricht in Kiew über Verhandlungen mit Russland

2. Juli 2023

In den letzten Tagen gab es 
weitere wichtige Hinweise
darauf, dass der US-geführte
Westen beginnt, einen Ausweg
aus dem Ukraine-Abenteuer zu
suchen, und nach Möglichkeiten
für Verhandlungen zu suchen.

Ich berichte inzwischen fast täglich darüber, dass sich die Anzeichen häufen, dass das Rand Papier vom Januar umgesetzt wird. In dem Papier hat die RAND-Corporation der US-Regierung empfohlen, einen Ausweg aus dem Ukraine-Abenteuer zu suchen, denn die Ziele, die die USA in der Ukraine verfolgt haben (Russland wirtschaftlich zerschlagen, international isolieren und die russische Armee entscheidend schwächen) wurden nicht erreicht.

 

Die Washington Post hat nun berichtet, dass der CIA-Chef Anfang des Monats in Kiew war und dass dabei über die Vorbereitung von Verhandlungen mit Russland gesprochen wurde. Ich habe den Artikel der Washington Post übersetzt. Bevor wir zu der Übersetzung kommen, will ich auf die in meinen Augen wichtigsten Aussagen daraus eingehen und Sie können dann anhand der Übersetzung des Artikels dann selbst entscheiden, ob Sie meiner Analyse zustimmen.

 

Kiew soll verhandeln

 

In dem Artikel wird lang und breit erklärt, dass man natürlich davon ausgeht, dass Kiews Offensive doch noch Erfolg haben wird. Entscheidend ist für mich aber etwas anderes, nämlich die Aussage, dass Kiew im Herbst oder bis Jahresende Verhandlungen mit Moskau beginnen soll. Dabei ist die Rede davon, dass die angeblich noch kommenden ukrainischen Erfolge auf dem Schlachtfeld Kiew in eine starke Position bei den Verhandlungen bringen sollen.

 

Das ist natürlich Unsinn, denn dass die CIA noch an nennenswerte Erfolge der nun seit einem Monat vollkommen erfolglos verlaufenden ukrainischen Offensive glaubt, ist mehr als nur unwahrscheinlich.

 

Daher ist die entscheidende Frage, die in Artikel aber gar nicht gestellt wird, wie die Verhandlungen aussehen sollen, wenn Kiew bis Herbst oder Jahresende militärisch nichts erreicht. Der Westen hat nicht die Möglichkeiten, die Ukraine für eine weitere Offensive im nächsten Jahr weiterhin so umfangreich zu unterstützen und die verzweifelten und gewaltsamen Maßnahmen zur Mobilisierung auch der letzten männlichen Ukrainer zeigen, dass Kiew auch die Soldaten ausgehen.

 

Was wir erleben, ist in meinen Augen das, was ich schon vor einigen Tagen vermutet habe: Um von der Niederlage des kollektiven Westens gegen Russland abzulenken, wird Kiew vorgeschoben, damit es offiziell um Gespräche mit Russland bittet und der Westen erklären kann, dass das die alleinige Entscheidung Kiews ist und dass der Westen Kiews „freie“ Entscheidung natürlich unterstützt.

 

In Wahrheit ist das jedoch eine Entscheidung aus den USA, die exakt dem entspricht, was in dem RAND-Papier von Januar geschrieben steht. Hinzu kommt, dass im nächsten Jahr der US-Wahlkampf ansteht und dass die US-Regierung bis dahin einen Ausweg aus dem Ukraine-Abenteuer gefunden haben muss, weil die maßlose Unterstützung der Ukraine bei gleichzeitig wachsender Verarmung und wachsenden sozialen Problemen in den USA einen Wahlsieg der US-Demokraten – höflich ausgedrückt – sehr schwer machen würde.

 

Wird die Krim als russisch anerkannt?

 

In dem Artikel der Washington Post gab es einige interessante Punkte, die quasi nebenbei erwähnt wurden. In dem Artikel träumt man offiziell von anstehenden militärischen Erfolgen der Ukraine, die darin bestehen, dass die ukrainischen Streitkräfte bis zur Krim vorrücken können. Dann schreibt die Washington Post:

 

„Wenn Kiew zustimmt, die Krim nicht gewaltsam einzunehmen, würde es von Russland verlangen, dass es alle Sicherheitsgarantien akzeptiert, die die Ukraine vom Westen erhalten kann, so ukrainische Beamte.“

 

Dass Kiew die Krim einnehmen kann, ist – wie die erfolglose Gegenoffensive zeigt – Traumtänzerei. Interessant ist, dass Kiew plötzlich von der Einnahme der Krim absehen soll, was bedeuten würde, dass Russland die Anerkennung der Krim offenbar als „Leckerli“ für die Aufnahme von Verhandlungen angeboten werden soll.

 

Allerdings ist es Russland ziemlich egal, ob der Westen die Krim als russisch anerkennt, aber die Tatsache, dass diese Möglichkeit bereits indirekt erwähnt wird, zeigt, dass man sich in den USA bereits Gedanken macht, was man Russland bieten kann, um es zum Einlenken bringen zu können. Dabei wird offenbar auch bisher Undenkbares gedacht und ausgesprochen.

 

Hierzu passt, dass der ehemalige US-Präsident Obama vor einigen Tagen in einem Interview gesagt hat, dass die Bewohner der Krim 2014 unbedingt Teil Russlands werden wollten. Dass Obama nun plötzlich selbst zugibt, was bisher als russische Propaganda galt, weil Russland die Krim ja angeblich gewaltsam und gegen den Willen der Menschen annektiert hat, ist bemerkenswert. Das dürfte er ausgerechnet jetzt, kurz nach dem Besuch des CIA-Chefs in Kiew, kaum zufällig gesagt haben.

 

Der Traum von der NATO ist ausgeträumt

 

Der wichtigste Grund, in der Ukraine militärisch einzugreifen, war für Russland die schnell wachsende Zahl von in der Ukraine stationierten NATO-Soldaten und der drohende NATO-Beitritt der Ukraine. Man scheint sich in den USA darüber klar zu sein, dass es keinen Ausweg aus dem Ukraine-Abenteuer gibt, solange der NATO-Beitritt der Ukraine noch im Raum steht.

 

Kiew fordert, dass auf dem anstehenden NATO-Gipfel endlich der Weg für den NATO-Beitritt der Ukraine festgeschrieben wird. Dabei bekommt Kiew Rückendeckung aus Warschau und von den baltischen Staaten. Dazu schreibt die Washington Post:

 

„Die USA und die westeuropäischen Regierungen stehen dieser Idee jedoch weiterhin ablehnend gegenüber, da sie eher an Zusagen für langfristige Sicherheitshilfen interessiert sind als an einer Erweiterung der NATO, die einen direkten Konflikt mit Russland riskiert.“

 

Im Klartext bedeutet das, dass der NATO-Beitritt der Ukraine vom Tisch ist, egal, wie sehr Polen und die Baltenstaaten darüber schimpfen mögen.

 

Das bedeutet übrigens noch etwas anderes: Die Eskalation und hunderttausende Tote hätten verhindert werden können, wenn der Westen den NATO-Ambitionen der Ukraine Anfang 2022, wie in den von Russland im Dezember 2021 geforderten gegenseitigen Sicherheitsgrantien, eine Absage erteilt hätte. Nun, nachdem hunderttausende Ukrainer sinnlos geopfert wurden, scheinen die USA dazu bereit zu sein, von einem NATO-Beitritt der Ukraine abzusehen.

 

Mit der ukrainischen Niederlage haben die USA nichts zu tun

 

Der US-Regierung ist es wichtig, nicht als Verlierer gegen Russland dazustehen. Aus diesem Grund dürfte es offiziell so geregelt werden, dass Kiew und nicht Washington Initiator von Friedensverhandlungen mit Russland wird.

 

Im letzten Herbst, als Kiew in Charkow einen kleinen militärischen Erfolg gefeiert hat, indem es die dort viel zu schwache russische Verteidigung überrumpeln konnte, haben die USA diesen Erfolg auch für sich selbst verbucht und stolz mitgeteilt, dass der Erfolg nur möglich war, weil die USA bei der Planung geholfen und der Ukraine die nötigen Geheimdienstinformationen geliefert haben.

 

Jetzt, wo sich die ukrainische Gegenoffensive als Fiasko erweist, wollen die USA damit nichts zu tun haben. In dem Artikel der Washington Post können wir lesen, wie sich der Sprecher des Sicherheitsrates des Weißen Hauses heute über die Ziele der ukrainischen Gegenoffensive äußert:

 

„Wohin sie gehen und wie schnell sie gehen,“ sagte Kirby, „das müssen sie selbst entscheiden.“

 

Vor Beginn der Gegenoffensive haben sich hohe US-Politiker und US-Militärs ganz stolz geäußert und erklärt, dass sie die ukrainische Gegenoffensive mit Kiew geplant und die Waffenlieferungen für die Gegenoffensive maßgeschneidert haben. Heute will in den USA niemand mehr davon reden, plötzlich ist es Kiew, das allein für das Fiasko verantwortlich ist.

 

Borrell kündigt „sehr wichtige Ereignisse“ in der Ukraine an

 

Außerdem waren Aussagen von EU-"Chefdiplomat" Borrell interessant, die er am Freitag im spanischen Sender TVE gemacht hat. Die spanische EU-Ratspräsidentschaft werde „sehr wichtige Ereignisse“ für die Ukraine mit sich bringen, sagte er und fügte hinzu, die hätten mit Ereignissen auf dem Schlachtfeld zu tun:

 

„Sie haben mit dem zu tun, was auf dem Schlachtfeld passieren wird, und mit den mehr oder weniger schattenhaften Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts“

 

Außerdem meinte er, dass die Friedensgespräche zwischen Kiew und Moskau von den nicht genannten Ereignissen abhängen, die man in den kommenden Tagen abwarten sollte. Selensky steht enorm unter Druck, denn er muss bis zum NATO-Gipfel Erfolge vorweisen, ansonsten dürfte die Unterstützung für die Ukraine schon deshalb bröckeln, weil viele westliche Staats- und Regierungschefs ihren Wählern zu Hause endlich zeigen müssen, dass all die Unterstützung der Ukraine und die negativen Folgen der Russland-Sanktionen nicht umsonst waren.

 

Ich glaube kaum, dass die Ukraine in den nächsten Tagen irgendetwas erreichen wird, aber das werden wir sehen.

 

Interessanter ist, dass auch Borrell, der bisher jede Form von Gesprächen mit Moskau kategorisch ausgeschlossen und einen ukrainischen Sieg auf dem Schlachtfeld gefordert hat, plötzlich von „Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts“ spricht. Das sind ganz neue Töne und für mich ein weiterer Hinweis auf die Umsetzung des RAND-Papiers vom Januar. Anscheinend hat Washington Brüssel bereits wissen lassen, dass die USA aus dem Ukraine-Abenteuer aussteigen wollen.

 

Für Selensky und seine Clique in Kiew bedeutet das, dass sie umso dringender irgendwelche Erfolge bei der Offensive zeigen müssen, wenn sie verhindern wollen, dass Russland einfach alle Bedingungen diktieren kann. Dazu könnte schließlich sogar die Auslieferung ukrainischer Kriegsverbrecher (inklusive Selensky selbst) gehören. Es geht für Selensky und seine Leute vielleicht schon um ihr ganz persönliches Schicksal.

 

Aus diesem Grund wird die Kiewer Regierung die selbstmörderische Offensive fortsetzen, egal, wie viele Ukrainer sie dafür opfern muss. Das ist eine ähnliche Verzweiflung, wie sie das deutsche Nazi-Regime um Hitler ab spätestens Mitte 1944 erfasst hat. Das Ergebnis war der „Volkssturm“, bei dem auch Kinder und Greise an die Front geworfen wurden. Wer die brutalen Methoden der ukrainischen Rekrutierungsteams kennt, der sieht die offensichtlichen Parallelen mit dem Ende des deutschen Nazi-Regimes sehr deutlich.

 

Nun kommen wir, wie versprochen, zu dem Artikel der Washington Post, den ich übersetzt habe.

 

Beginn der Übersetzung:

 

CIA-Direktor erfährt auf geheimer Reise in die Ukraine vom Plan für das Endspiel des Krieges

 

Bei Treffen in Kiew erfuhr William Burns von dem ehrgeizigen Ziel der Ukraine, bis Ende des Jahres Gebiete zurückzuerobern und Moskau zu Gesprächen zu zwingen

 

Während eines geheimen Besuchs des CIA-Direktors William J. Burns in der Ukraine Anfang des Monats enthüllten ukrainische Beamte eine ehrgeizige Strategie zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete und zur Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen mit Moskau bis Ende des Jahres, wie mit dem Besuch vertraute Beamte berichten.

 

Die Reise von Burns, über die bisher nicht berichtet wurde, umfasste auch Treffen mit Präsident Wladimir Selensky und führenden ukrainischen Geheimdienstmitarbeitern. Der Besuch fand zu einem kritischen Zeitpunkt in dem Konflikt statt, da die ukrainischen Streitkräfte darum kämpfen, einen frühen Vorteil in ihrer lang erwarteten Gegenoffensive zu erlangen, aber noch nicht die meisten ihrer vom Westen ausgebildeten und ausgerüsteten Angriffsbrigaden eingesetzt haben.

 

„Direktor Burns ist vor kurzem in die Ukraine gereist, wie er es seit Beginn der jüngsten russischen Aggression vor mehr als einem Jahr regelmäßig getan hat“, sagte ein US-Beamter, der wie andere unter der Bedingung der Anonymität über den unangekündigten Besuch sprach.

 

Ziel des Besuchs war es, das Engagement der Regierung Biden für den Austausch von Informationen zu bekräftigen, die der Ukraine helfen sollen, sich selbst zu verteidigen, fügte der Beamte hinzu.

 

Ukrainische Beamte haben öffentlich ihre Frustration über das Tempo zum Ausdruck gebracht, mit dem die Gegenoffensive bisher verlaufen ist. Unter vier Augen haben die Militärplaner in Kiew Burns und anderen gegenüber jedoch optimistische Zuversicht geäußert, dass sie bis zum Herbst beträchtliche Gebiete zurückerobern, Artillerie- und Raketensysteme in die Nähe der von Russland kontrollierten Krim verlegen, weiter in die Ostukraine vordringen und dann zum ersten Mal seit dem Scheitern der Friedensgespräche im März letzten Jahres Verhandlungen mit Moskau aufnehmen werden, so drei mit der Planung vertraute Personen.

 

„Russland wird nur verhandeln, wenn es sich bedroht fühlt“, sagte ein hoher ukrainischer Beamter.

 

Es bleibt abzuwarten, ob die Ukraine diese Pläne innerhalb eines so kurzen Zeitraums verwirklichen kann. Die CIA lehnte eine Stellungnahme ab, als sie um Burns‘ Einschätzung der Aussichten der Offensive gebeten wurde.

 

Burns‘ Reise fand kurz vor dem gescheiterten Aufstand des russischen Söldnerführers Jewgeny Prigozhin gegen das russische Verteidigungssystem statt. Obwohl die US-Geheimdienste Mitte Juni festgestellt hatten, dass Prigozhin einen bewaffneten Angriff plante, wurden diese Erkenntnisse bei den Treffen mit Selensky und anderen nicht erörtert, sagte der US-Beamte.

 

Beamte der Biden-Administration haben wiederholt betont, dass Washington und Kiew nichts mit dem gescheiterten Marsch auf Moskau, einer seltenen Herausforderung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, zu tun hatten die von den USA als interne Angelegenheit bezeichnet wurde.

 

In dem Bemühen, diese Linie zu bekräftigen, telefonierte Burns nach dem Ereignis mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Naryschkin und betonte, dass die USA in keiner Weise involviert waren, wie das Wall Street Journal berichtete.

 

Selensky und seine militärischen Befehlshaber, die sich in den besetzten Teilen des Ostens und des Südens der Ukraine tief verschanzten russischen Streitkräften gegenübersehen, stehen unter außerordentlichem Druck seitens der westlichen Staaten, die Kiew im Vorfeld der Gegenoffensive mit modernen Waffen und Ausbildungsmaßnahmen im Wert von Milliarden von Dollar versorgt haben.

 

Die Ukraine hat schwere Verluste erlitten, als ihre Truppen und gepanzerten Fahrzeuge dichte Minenfelder und befestigte Gräben in einem weitläufigen Gebiet überwinden mussten. Das schwierige Terrain hat die Truppen anfällig für russische Luftangriffe und Raketenangriffe gemacht.

 

Selensky hat eingeräumt, dass die Gegenoffensive „langsamer als gewünscht“ verläuft, und Beamte haben die Zerstörung einiger vom Westen gelieferter Leopard-2-Panzer und Bradley-Kampfwagen bestätigt.

 

Der ukrainische Verteidigungsminister Alexej Resnikow wies die Skeptiker jedoch zurück und erklärte, das „Hauptereignis“ stehe noch bevor, während der oberste Militärbefehlshaber des Landes, General Valery Saluzhny, zur Geduld aufrief und erklärte, die Offensive werde so sorgfältig wie möglich durchgeführt.

 

„Ja, vielleicht nicht so schnell, wie … die Beobachter es gerne hätten, aber das ist ihr Problem“, sagte Saluzhny diese Woche gegenüber The Washington Post.

 

Militäranalysten zufolge ist das Ziel der Ukraine, Verhandlungen zu erzwingen, angesichts der starken russischen Verteidigungsanlagen zwar ehrgeizig, aber nicht unmöglich.

 

„Es ist möglich, dass sie die Landbrücke zur Krim abschneiden können, indem sie entweder das Gelände einnehmen oder es in die Reichweite von HIMARS und anderer Artillerie bringen, aber vieles hängt vom Grad der Zermürbung ab“, sagte Rob Lee, ein Militäranalyst am Foreign Policy Research Institute.

 

„Wenn die Ukraine zu viele Verluste erleidet, könnte ihre Offensive vorzeitig enden. Wenn es der Ukraine jedoch gelingt, den russischen Streitkräften und Ausrüstungen genügend Verluste zuzufügen und die Bewegung von Verstärkungen zu unterbinden, könnte die Ukraine in der Lage sein, Moskaus Verteidigung so weit zu schwächen, dass ein Durchbruch möglich ist“, fügte er hinzu.

 

In Vorbereitung auf den Herbst haben Selensky und seine hochrangigen Berater damit begonnen, darüber nachzudenken, wie Kiew ein Ende der Kämpfe zu Bedingungen erzwingen kann, die für Russland und die ukrainische Bevölkerung akzeptabel sind, die anderthalb Jahre lang Gewalt, Zwangsumsiedlungen, Gräueltaten sowie Nahrungsmittel- und Stromknappheit erdulden musste.

 

In einem von Kiew favorisierten Idealszenario würde das ukrainische Militär ein Druckmittel gegen Russland einsetzen, indem es mit Truppen und starken Waffen bis an die ukrainische Grenze zur Krim vordringt und die Halbinsel, auf der sich Russlands wertvolle Schwarzmeerflotte befindet, als Geisel hält.

 

„Wenn die Ukraine in der Lage ist, weitere wichtige Flugplätze, Brücken, Eisenbahnlinien und Logistikknotenpunkte anzugreifen, kann sie es Russland erschweren, den Krieg aufrechtzuerhalten“, so der Militäranalyst Lee.

 

Wenn Kiew zustimmt, die Krim nicht gewaltsam einzunehmen, würde es von Russland verlangen, dass es alle Sicherheitsgarantien akzeptiert, die die Ukraine vom Westen erhalten kann, so ukrainische Beamte.

 

Diese Garantien zu erhalten, ist jedoch ein schwieriges Unterfangen.

 

Die Selensky-Regierung hat die USA und Europa nachdrücklich aufgefordert, feste Zusagen für den Beitritt der Ukraine zur NATO und zur EU zu machen. Die USA und die westeuropäischen Regierungen stehen dieser Idee jedoch weiterhin ablehnend gegenüber, da sie eher an Zusagen für langfristige Sicherheitshilfen interessiert sind als an einer Erweiterung der NATO, die einen direkten Konflikt mit Russland riskiert.

 

Das Zögern hat Polen und die baltischen Staaten, NATO-Mitgliedsländer, die sich auf den NATO-Gipfel in Litauen im nächsten Monat freuen, auf dem Außenminister Antony Blinken und andere westliche Staats- und Regierungschefs erklärt haben, sie beabsichtigten, der Ukraine ein „sehr robustes Paket“ anzubieten, frustriert. Heftige Meinungsverschiedenheiten über den Inhalt des Pakets drohen auf dem Gipfeltreffen ein Bild der Uneinigkeit zu vermitteln.

 

Während die USA und die Ukraine in der Frage der NATO-Mitgliedschaft unterschiedlicher Meinung sind, sind sie sich über die Ziele Kiews für die Offensive weitgehend einig.

 

„Die USA sind der Meinung, dass die Ukraine aus einer starken Position heraus in die Verhandlungen gehen sollte“, sagte ein hoher ukrainischer Beamter. „Die USA sind zufrieden, dass unser Kommando keine Dummheiten begeht und Soldaten und Ausrüstung behält. Die Unterstützung ist stark, und das erhöht unsere Motivation“.

 

Dennoch gibt es zahlreiche Anzeichen für Stress. Während die US-Militärs eine Beschleunigung der ukrainischen Offensive wünschen, ärgert sich Saluzhny darüber, dass der Westen Munition und Kampfflugzeuge nicht schnell genug auf das Schlachtfeld schickt.

 

„Das kotzt mich an“, sagte Saluzhny als Reaktion auf Beschwerden, dass die Gegenoffensive nicht schnell genug vorankommt.

 

Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, zeigte am Freitag Verständnis für die ukrainischen Beschwerden über die Bewaffnung und sagte: „Man kann ihnen kaum vorwerfen, dass sie mit der Welt über zusätzliche Unterstützung sprechen, sei es in Bezug auf die Quantität oder die Qualität der Fähigkeiten.“

 

Er bestritt jedoch, dass Washington die Rolle eines „Sessel-Quarterbacks“ vom Spielfeldrand aus spielen würde.

 

„Wohin sie gehen und wie schnell sie gehen,“ sagte Kirby, „das müssen sie selbst entscheiden.“

 

Die vorsichtige Herangehensweise der Ukraine in den ersten Tagen der Offensive ist nach Ansicht von Analysten ein Zeichen für die Herausforderung, die vor ihr liegt.

 

„Das Problem ist, dass Russland eine große Anzahl von Minen sowohl vor als auch hinter der Hauptverteidigungslinie platziert hat“, so Lee. „Selbst wenn die Ukraine einen Durchbruch erzielen kann, wird es noch einige Zeit dauern, bis sie ihn nutzen kann. Es kann Wochen, es kann Monate dauern.“

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Sergio Lorè©